Koblenz, 05. September 2018. Am 05. September 2018 besuchte der Kreisvorstand das Fort Konstantin, um sich รผber Fragen der Denkmalpflege vor Ort zu informieren. Dr. Sebastian Gleixner fรผhrte die Gruppe รผber das Gelรคnde und stellte die geschichtliche Entwicklung des Baus vor: Nachdem vermutlich schon zur Rรถmerzeit an dieser Stelle ein Kultort errichtet wurde, begann nach der Christianisierung ab dem 12. Jh. eine Phase klรถsterlichen Lebens. 1331 wurde schlieรlich das Kartรคuserkloster gegrรผndet, nach dem der Stadtteil bis heute seinen Namen hat. Nach der Sรคkularisation 1802 und einer kurzen Zeit als landwirtschaftlicher Betrieb, errichteten die Preuรen 1822-27 das Fort Konstantin. Es thront bis heute รผber dem Hauptbahnhof, auch wenn es sich in den letzten zweihundert Jahren immer wieder verรคndert hat. Der deutlichste Eingriff erfolgte wรคhrend des Zweiten Weltkriegs, als der Nordteil durch einen Bunker รผberbaut wurde. ย Der 1993 gegrรผndete Verein Pro-Konstantin erhรคlt dieses Erbe nun bereits seit 25 Jahren. Dabei steht die Sicherung des Baubestands, keine Rekonstruktion des ursprรผnglichen Zustands im Fokus. Gleichzeitig vermietet er auch die ausgebauten Kasematten. Zu diesem Zweck wurden gerade neue barrierefreie Toilettenanlagen eingebaut. Gerade hier entzรผndeten sich kรผrzlich Diskussionen mit der Stadt Koblenz als Eigentรผmerin, da der Verein sich am liebsten einen Hublift zu den Toilettenanlagen gewรผnscht hรคtte, um die Wirkung des Innenhofs nicht durch eine Rampe zu beeintrรคchtigen. Auรerdem fรผrchtet er, dass diese Rampe auch das kulturelle Angebot im Fort beeintrรคchtigen wird, da z.B. der Platz fรผr Bรผhnen dadurch erheblich eingeschrรคnkt wird. Der FDP-Kreisvorstand sowie die FDP-Fraktion im Stadtrat hatten den Hublift unterstรผtzt. Jedoch setzte sich am Ende die Stadtverwaltung mit der Rampenlรถsung durch, da sie einen Hublift als zu stรถrungsanfรคllig hรคlt. Die FDP wird die Entwicklung weiter beobachten. Sie verfolgt dabei das Ziel, dass Denkmalpflege kein Selbstzweck ist, sondern Sanierungsmaรnahmen auch eine sinnvolle Nutzung folgen muss. Auf Fort Konstantin mit seinem vielfรคltigen Kulturangebot und der Mรถglichkeit, die Rรคumlichkeiten fรผr Veranstaltungen zu mieten, kann man dies eindrucksvoll besichtigen.
Text: Dr. Sebastian Gleixner